Mehr als 60 dieser Rundhaus-Ställe wurden seit ihrer
Einführung 2006 auf der Insel gebaut. Hermans war der erste
Landwirt, der die Ställe auf dem Kontinent im Sommer 2012
errichten ließ. Zunächst in seiner Heimat, dem
niederländischen Kessel, einen zweiten in Nimsreuland unweit
von Prüm.
Das Angebot, mit seinem Eifeler Rundhaus-Stall Teil der
Kampagne der Britischen Botschaft in Berlin zu werden, nahm
Hermans dankend an. Unklar war jedoch, ob ein Offizieller
den Auftritt des Minis begleiten würde. Die Ankunft einer
schwarzen Limousine mit Diplomatenkennzeichen beantwortete
diese Frage final.
Malcolm Scott ist seit 2009 Generalkonsul in Düsseldorf.
Wie seine Vorgänger hat er damit eine Doppelrolle inne: Als
Generalkonsul ist er der offizielle Vertreter
Großbritanniens in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,
Hessen und dem Saarland. Gleichzeitig ist Scott Direktor der
britischen Wirtschaftsförderung in Deutschland, UK Trade and
Investment (UKTI). Ein weiterer Vertreter von UKTI, Daniel
Rutstein, begleitete ihn. „Das sieht sehr deutsch aus.“,
entfuhr es Rutstein, als Landwirt Hermans sie in seine mit
Eichenmöbeln besetzte Küche führte.
Scott erkundigte sich nach den Erfahrungen, die Hermans mit
der Herstellerfirma aus England gemacht hatte. Der Landwirt
zeigte sich voll des Lobes, insbesondere für den zügigen
Aufbau in nur drei Tagen. Im Detail gab es jedoch Probleme
durch die unterschiedlichen Maßsysteme. Scott hob heraus,
dass er Firmen immer wieder daran erinnere, an den
Exportmarkt zu denken, der zu großen Teilen nicht in Zoll
und Fuß rechnet.
Rinderzüchter Hermans erklärte dem Konsul seine Philosophie
artgerechter Tierhaltung, für die der Stall ein wichtiges
Element sei. Einig war man sich, dass landwirtschaftliche
Themen in der Presse zu selten diskutiert werden und
Skandale, wie der Pferdefleisch-Skandal zu Beginn des
Jahres, ein nur unzureichendes Licht auf die Probleme und
Möglichkeiten in diesem Wirtschaftszweig werfen würden.
Hermans unterstrich einen positiven Trend in den letzten
Monaten, die Verbraucher würden sich wieder verstärkt mit
der Herkunft ihres Fleisches beschäftigen.
Da der niederländische Landwirt britische Hereford-Rinder
züchtet, wurden nach der Abreise des Besuches aus Düsseldorf
noch Bilder und Filmmaterial mit dem in Landesflagge
lackierten Mini auf der Wiese gemacht. Hermans und sein
Mitarbeiter Josef Cremer koordinierten die Fahrt durch die
Tierherde, und der tiefgelegte Mini bewies auf den krummen
Eifel-Hängen eine erstaunliche Geländegängigkeit.